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28. Mai 2021, Zwingenberg

BRAIN Biotech AG Ergebnisse, H1 '20/'21

  • CRISPR-assoziierte Nuklease mit großem Geschäftspotenzial
  • Neuer pharmazeutischer Wirkstoff PHA121 im Inkubator
  • Produktion bei Biocatalysts Ltd. bald nahe an der Kapazitätsgrenze

Die BRAIN Biotech AG (BRAIN, ISIN DE0005203947 / WKN 520394) hat heute ihre Ergebnisse für den Zeitraum 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 veröffentlicht. In den ersten sechs Monaten des Finanzjahrs 2020/2021 erwirtschaftete die BRAIN-Gruppe einen Umsatz von € 18,0 Mio. verglichen mit € 19,9 Mio. im gleichen Berichtszeitraum des vorherigen Jahres, was einem Rückgang von 9,7 % entspricht. Die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2020/21 betrugen € 9,9 Mio. Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 % gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres.

Das bereinigte Konzern-EBITDA sank um 1,3 Mio. € von -0,7 Mio. € im Vorjahr auf -2,0 Mio. € in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020/21. Das bereinigte EBITDA im zweiten Quartal sank im Vergleich zum Vorjahresquartal nur leicht von -0,5 Mio. € auf -0,6 Mio. €. Der Cash-Bestand zum Quartalsende betrug 12,0 Mio. €.

CRISPR-assoziierte Nuklease und PHA121: Zwei Inkubator-Neuzugänge mit großem Potenzial

Das 2015 in der Schweiz gegründete Unternehmen Pharvaris (Wirkstoff PHA121) ist eine pharmazeutische Entwicklungsfirma mit einer Börsennotierung an der NASDAQ. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Behandlung des hereditären Angioödems (HAE), einer medizinischen Erkrankung, die durch eine Genmutation verursacht wird und zu wiederkehrenden Attacken mit starken Schwellungen führt. Pharvaris entwickelt hierfür als neue Behandlungsoption einen neuartigen oralen Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonisten (PHA121). Analyticon Discovery, ein Unternehmen der BRAIN-Gruppe, hat für Pharvaris die PHA121-Hit-Identifikation sowie die Hit-to-Lead und die Lead-Optimierung durchgeführt. Vereinbarte Meilensteinzahlungen, basierend auf dem Fortschritt der klinischen und regulatorischen Entwicklung sowie der Umsatzentwicklung können bis zu € 11,4 Mio. erreichen. Darüber hinaus gibt es eine gestaffelte Lizenzvereinbarung mit einer niedrigen bis mittleren einstelligen Lizenzgebühr auf direkte und/ oder indirekte Nettoumsätze, wenn das Produkt erfolgreich vermarktet wird.

BRAIN Biotech hat die erste Entwicklungsphase eines auf einer Non-Cas9-Nuklease basierenden neuartigen Genom-Editier-Systems abgeschlossen. Die Wissenschaftler haben diesen Durchbruch durch die Kombination aus langjähriger Erfahrungen mit F&E-Kompetenzen innerhalb der BRAIN-Gruppe im Bereich Genome-Editing erreicht. Die neuartige CRISPR-assoziierte Nuklease wurde sowohl intern als auch mit Partnern validiert und hat DNA-Targeting-Aktivität in ausgewählten Bakterien, Pilzen und Hefen gezeigt. Die Aktivität in Pflanzenzellen wurde ebenfalls bereits erzielt, muss jedoch noch einer Validierung unterzogen werden. Genom-Editierungs-Experimente für zusätzliche Anwendungsfelder wie Säugetierzelllininen wurden begonnen. Eine erste Patentanmeldung zum Schutz von BRAINs Nukleasesequenz wurde bereits eingereicht. Es wird erwartet, das dieses neuartige Genom-Editier-System BRAIN volle Handlungsfreiheit („Freedom to operate“) für eigene und auch für Kundenprojekte gewähren wird. Es verspricht außerdem erhebliche wirtschaftliche Chancen aus der Kommerzialisierung der Technologie, wenn sich die nächsten Entwicklungsschritte als erfolgreich erweisen und ein Patent erteilt wird.

Geschäftsentwicklung nach Segmenten

Das BioScience-Segment – es bildet das F&E-Geschäft mit Industriepartnern sowie das Inkubator-Geschäft ab – erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von € 4,7 Mio., was einen Rückgang von 31,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Dieser Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass einige größere Projekte ihre geplante Schlussphase erreicht haben und es zu Verzögerungen bei der Fertigstellung neuer bzw. nachfolgender Projekte im Bereich Tailor-Made-Solutions (TMS) kam.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht von € 2,8 Mio. auf € 2,7 Mio. €. Im Vergleich zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 konnte ein Umsatzanstieg um € 0,7 Mio. von € 2,0 Mio. auf € 2,7 Mio. erzielt werden. Das bereinigte EBITDA sank von € -2,3 Mio. auf € -3,4 Mio.

Das niedrigere bereinigte EBITDA ist vor allem auf den oben erwähnten Umsatzrückgang im BioScience-Segment zurückzuführen. Da jedoch ein Großteil der Kosten im BioScience-Segment de facto als Fixkosten zu klassifizieren sind, konnten die erzielten Kosteneinsparungen diesem Rückgang teilweise entgegenwirken.

Die Umsätze des BioIndustrial-Segments, welches das Geschäft mit skalierbaren Produkten umfasst, verzeichneten im Berichtszeitraum einen leichten Anstieg um 2,3 % von 13,1 Mio. € auf 13,4 Mio. €. Organisch, ohne BioSun Biochemicals, sank der Umsatz um 0,6 Mio. € oder 4,2 % von 13,1 Mio. € auf 12,6 Mio. €. Das bereinigte EBITDA sank leicht von 1,5 Mio. € auf 1,4 Mio. €. Innerhalb des Segments zeigte Biocatalysts Ltd. eine deutlich positive Umsatzentwicklung.

Die Weiss BioTech GmbH verzeichnete weiterhin deutliche Umsatzrückgänge im Geschäft mit Bioethanol und Wein-Enzymen. Letzteres ist u. a. auf Effekte im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zurückzuführen. Darüber hinaus gestaltet sich aufgrund der anhaltenden Pandemie das Gewinnen neuer Kunden weiterhin als herausfordernd.

Lukas Linnig, Finanzvorstand der BRAIN Biotech AG, sagt: „BRAIN ist teilweise mit spätzyklischen Effekten aus der Covid-19-Pandemie innerhalb des Segments BioScience und in der Tochtergesellschaft WeissBioTech konfrontiert. Andere Unternehmen der Gruppe, wie Biocatalysts, haben die wirtschaftliche Krise ausgesprochen gut gemeistert. Die Geschäftsentwicklung bei Biocatalysts ist in der Tat so stark, dass wir derzeit darüber nachdenken, die zweite Phase der geplanten Kapazitätserweiterung zu beschleunigen. Entscheidend ist, dass wir erneut unsere starke Innovationsfähigkeit unter Beweis gestellt haben, indem wir mit unserer neuartigen CRISPR-assoziierten Nuklease und dem Pharmawirkstoff PHA121 wissenschaftliche Durchbrüche erzielt haben. Beide Projekte werden nun in unseren Inkubator aufgenommen und versprechen erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Ich bin sehr stolz auf die Teams – bei BRAIN in Zwingenberg und bei AnalytiCon Discovery in Potsdam – die immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu marktfähigen Lösungen entwickeln."

Adriaan Moelker, CEO BRAIN Biotech AG, kommentiert: „Die Neugeschäfts-Entwicklungsprojekte, die Teil des Inkubators sind, sind einer der wichtigsten Werttreiber für unsere Aktionäre. Wir steuern diese Projekte nun erfolgsorientiert und mit dem Ziel frühestmöglicher Kommerzialisierung. Marktreife Projekte werden den Inkubator verlassen und neue spannende Projekte wie die CRISPR-assoziierte Nuklease und der Arzneiwirkstoff PHA121 den Wert unserer Pipeline insgesamt erhöhen. Wir fördern und hinterfragen aktiv den Fortschritt der einzelnen Projekte auf vierteljährlicher Basis.“

Eckdaten (erste sechs Monate des Finanzjahrs 2020/21)

(in € Mio.) 6M 2020/21 6M 2019/20
Umsatz 18,0 19,9
BioScience 4,7 6,8
BioIndustrial 13,4 13,1
Gesamtleistung1 19,8 20,2
Bereinigtes EBITDA22 -2,0 -0,7
EBITDA -1,6 -0,9
Cashflow aus operativer Tätigkeit -4,2 -4,1
31.03.2021 30.09.2020
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12,0 18,9

1 Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen + sonstige Erträge inkl. F&E-Förderung

2 Die Überleitung vom bereinigten zum unbereinigten EBITDA ist im Halbjahresreport zum 31. März 2021 enthalten

Ausführlichere Informationen zu den Finanzergebnissen sind unter https://www.brain-biotech.com/de/investoren/finanzpublikationen/2020-21 als Teil des Halbjahresreports für den Zeitraum bis zum 31. März 2021 verfügbar.

Über BRAIN

Die BRAIN Biotech AG ist ein führender europäischer Anbieter von biobasierten Produkten und Lösungen wie Enzymen und Proteinen, mikrobiellen Produktionsstämmen, Naturstoffen sowie biotechnologischen Lösungen für nachhaltigere industrielle Prozesse. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Bereiche Ernährung, Gesundheit und Umwelt.

Die BRAIN Biotech AG ist die Muttergesellschaft der international tätigen BRAIN Biotech Group. Der Konzern gliedert seine Geschäftstätigkeit in drei Segmente: Das Segment BioProducts umfasst das Produktgeschäft mit spezialisierten Enzymen sowie sonstigen Proteinen, für deren Herstellung der Konzern Fermentationsanlagen in Großbritannien sowie Produktionsanlagen in Kontinentaleuropa und den USA betreibt. Im Segment BioScience werden forschungsintensive kundenspezifische Lösungen auf Basis von Enzymtechnologie, Stammentwicklung, Bioprozessentwicklung und Naturstoffscreening angeboten. Im Segment BioInkubator führt das Unternehmen eigene oder mit Partnern initiierte F&E-Projekte mit hohem Wertschöpfungspotenzial durch. Ein besonders vielversprechendes Inkubator-Projekt betrifft den Aufbau einer eigenen CRISPR-basierten Geneditierungs-Technologieplattform, die derzeit von der Akribion Genomics (in Gründungsplanung) auf- und ausgebaut wird.

Durch eigene F&E-Aktivitäten erweitert die Unternehmensgruppe kontinuierlich ihr Produktportfolio im Bereich der Spezialenzyme und Small Molecules. Letztere sind Ausgangspunkt für Screenings, z.B. nach neuartigen Wirkstoffkandidaten für pharmazeutische Anwendungen.

Die BRAIN Biotech AG ist seit dem 9. Februar 2016 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet (Börsenkürzel: BNN; Wertpapierkennnummer: ISIN DE0005203947 / WKN 520394). Das Unternehmen beschäftigt rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 55,3 Millionen Euro.

Mehr Informationen unter: www.brain-biotech.com, LinkedIn, Threads und Youtube.

Disclaimer

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen des Managements der BRAIN Biotech AG wider und basieren auf Informationen, die dem Management zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der BRAIN Biotech AG und der BRAIN Biotech Group und Entwicklungen betreffend die BRAIN Biotech AG und die BRAIN Biotech Group können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der BRAIN Biotech AG haben.

Die BRAIN Biotech AG übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

Hinweis: In dieser Pressemitteilung verwendete Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre, Kunden oder Verbraucher sind als geschlechtsneutral anzusehen.

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