Pressemitteilungen
18. März 2010,

Forschung: Industrie investiert dreimal mehr als der Staat

Innovationsförderung aus einer Hand fordert die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt von der hessischen Landesregierung. Schon jetzt leistet die Industrie mehr als drei Viertel der Forschungsinvestitionen in der Region Darmstadt Rhein Main Neckar laut einer Studie des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft. Das sind 5,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes; insgesamt 6,3 Prozent investieren Staat und Wirtschaft in der Region in Forschung und Entwicklung.

„Wir leisten und investieren am meisten in Forschung und brauchen deshalb auch die Unterstützung des Landes“, sagte der neue Vorsitzende des IHK-Ausschusses für Industrie, Forschung und Innovation, Dr. Holger Zinke, während der gestrigen Sitzung der IHK-Vollversammlung. „Uns fehlt ein eindeutiges Bekenntnis der Landespolitik zu einer aktiven Innovations- und Technologiepolitik“, sagte Zinke bei der Präsentation des neu erarbeiteten IHK-Positionspapiers zur Industriepolitik.

Zu viel Bürokratie, Doppelstrukturen in den zwei fördernden Ministerien Wirtschaft und Wissenschaft und die unklare Informationslage verhindern aus Sicht der IHK, dass die Innovationsförderung bei den forschenden Unternehmen auch wirklich ankommt. „Wir wünschen uns einen Ansprechpartner“, sagte der Vorstandsvorsitzende der B.R.A.I.N. AG in Zwingenberg. Mit dem hessischen Forschungsförderungsprogramm LOEWE ist aus IHK-Sicht ein Anfang gemacht. Aber das Engagement reicht noch nicht.

Zur Person:

Der promovierte Biochemiker Dr. Holger Zinke (47) war 1993 einer der Gründer der B.R.A.I.N. AG. Seit 2000 ist er Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Zwingenberg. Im Amt als Ausschussvorsitzender für Industrie, Forschung und Innovation folgt er auf Dr. Bernd Reckmann, Vorstandsmitglied der Merck KGaA in Darmstadt.

Diese Seite teilen