Pressemitteilungen
17. August 2011,

Nachwuchsförderung mit Modellcharakter

Das kooperative Promotionskolleg „Katalytische Nanokomplexe zur Synthese von Wertstoffe - NANOKAT“ an der Schnittstelle zwischen Akademie und Industrie weist dabei Modellcharakter auf. Das Kolleg hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren und beginnt zum 01.10.2011. Die beteiligten Forschungseinrichtungen und Unternehmen werden dabei 12 Promotionsstudenten einstellen und gemeinschaftlich betreuen. Das Promotionskolleg wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.

Das engmaschige Netzwerk aus Hochschulen und Industrie-Unternehmen bietet den ausgewählten Promotionsstudenten eine exzellente wissenschaftliche Ausbildung auf höchstem Niveau. Im Rahmen des Kollegs erhalten die bereits bestehenden, engen Beziehungen verschiedener komplementärer Arbeitsgruppen eine organisatorische Basis.

Die beteiligten Partner des Kollegs setzen sich aus führenden Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und in der angewandten Forschung aktiven Unternehmen zusammen. Dabei sind die Universitäten in Freiburg, Darmstadt und Heidelberg, das KIT in Karlsruhe, die Hochschule Mannheim, das Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA aus Darmstadt sowie das Weiße Biotechnologie-Unternehmen BRAIN AG in Zwingenberg.

Ein besonderes Merkmal des Kollegs ist die gezielte Entwicklung der Doktoranden im Hinblick auf ihr unternehmerisches Verständnis und ihre weitere berufliche Karriere. Im Verlauf des Kollegs werden Talente für die akademische aber auch für die industrielle Forschung identifiziert und gezielt gefördert. Die Lehrveranstaltungen und Coaching-Seminare des Kollegs werden an der Fakultät für Biotechnologie der Hochschule Mannheim stattfinden. Dozenten kommen dabei sowohl aus dem akademischen als auch aus dem industriellen Umfeld.

Wissenschaftliches Ziel des Kollegs ist die Untersuchung der Lokalisation, der räumlichen Organisation bzw. der Interaktion von Biokatalysatoren in Bakterien-, Pilz-, Pflanzen- und tierischen Zellen. Grundlegend neu ist dabei der gezielte Einsatz von Elementen des Cytoskeletts zum Aufbau einer dynamischen Gerüststruktur, die eine Optimierung der Biokatalyse erlauben soll („Biokatalysatoren als Nanofließband“ – „NANOKAT“). Die im Zuge des Kollegs erarbeiteten Erkenntnisse werden direkt im Hinblick auf die Verbesserung moderner biotechnologischer Produktionsverfahren (nachhaltige Produktion von Chemikalien, Feinchemikalien oder Pharmaproteinen) genutzt (anwendungsorientierte Forschung).

„Von der engen Zusammenarbeit in diesem Programm profitieren sowohl die Doktorandinnen und Doktoranden der Hochschule Mannheim, wie auch die der anderen beteiligten Hochschulen. Sie können nun an gemeinsamen Projekten forschen, Synergien nutzen und so ihre im Studium erworbenen spezifischen Stärken einbringen und ausbauen“, ist der Dekan der Fakultät für Biotechnologie, Prof. Dr. Matthias Mack überzeugt. „Da wir an der Hochschule Mannheim durchaus auch Aspekte der Grundlagenforschung bearbeiten und, umgekehrt, die Kollegen an den Universitäten auch angewandte Forschung betreiben, ist der wissenschaftliche Austausch für beide Institutionen definitiv ein Gewinn.“

Prof. Dr. Dieter Leonhard, Rektor der Hochschule Mannheim, ergänzt: „Diese neue Form eines Promotions-Kollegs hat eine Art Modellcharakter. In einem standortübergreifenden Konzept werden Doktorandinnen und Doktoranden in einem strukturierten Programm an aktuellen Themen an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung ausgebildet und so auf ihre zukünftigen Führungsaufgaben in Unternehmen oder Hochschulen und Forschungseinrichtungen vorbereitet. Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Beitrag zu modernem Lernen hier in der Rhein-Main-Neckar Region etablieren konnten und mit dem führenden Weißen Biotechnologie-Unternehmen BRAIN AG und dem weltumspannenden Konzern Merck KGaA zwei Vorzeigeunternehmen für das Ausbildungsprogramm gewinnen konnten.“

Dr. Jürgen Eck, Forschungsvorstand der BRAIN AG, freut sich über diese einzigartige Erweiterung des akademischen Netzwerkes des Unternehmens. „BRAIN arbeitet und forscht seit nunmehr 15 Jahren mit verschiedenen Universitäten zusammen. Allein für Studierende der Hochschule Mannheim wurden in den vergangen Jahren etwa 40 Stipendien bereitgestellt und in enger Abstimmung zwischen Unternehmen und Hochschule entsprechende Abschlussarbeiten (Diplom-, Bachelor- und Master- Arbeiten) durchgeführt. Alle Stipendien zusammengenommen hat BRAIN bisher mehr als 80 junge Wissenschaftler gefördert und ausgebildet. Darüber hinaus haben wir besonders geeignete Biotechnologie-Ingenieure und Wissenschaftler nach ihrem Abschluss als unbefristete Mitarbeiter des Unternehmens übernommen. Ich glaube dies ist der bei Weitem überzeugendste Beweis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“



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