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17. September 2012, Wiesbaden

Wirtschaftsminister Rentsch zu Gast bei BRAIN AG in Zwingenberg

Rentsch: „Technologieunternehmen wie BRAIN sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Bioökonomie“

Zwingenbergs Bürgermeister Dr. Holger Habich würdigte die Bedeutung des Unternehmens als Arbeitgeber: „ „Die Biologisierung der Industrie leidet offenbar nicht unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Die BRAIN AG zählt inzwischen mehr als 100 Mitarbeiter – Tendenz steigend.“

Dr. Holger Zinke, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der BRAIN AG, führte den Minister durch den denkmalgeschützten Technologiecampus des Unternehmens, das bislang unbekannte Mikroorganismen sowie Millionen neuartiger Enzyme nutzt. „Durch den gezielten Einsatz des „Werkzeugkastens der Natur“ werden viele industrielle Prozesse effektiver, umweltfreundlicher und nachhaltiger“, sagte Zinke.

So hat die BRAIN AG dem Waschmittelhersteller Henkel zu einem Enzym verholfen, mit dessen Hilfe Textilien mittlerweile bei 20 statt bei 60 Grad gewaschen werden können. Das spart Energie und senkt den Ausstoß von Kohlendioxid um Millionen Tonnen im Jahr. Für diese nachhaltigen Erfindungen und für sein unternehmerisches Wirken zur Biologisierung von Industrien erhielt Zinke 2008 als „Pionier des nachhaltigen Wirtschaftens“ zusammen mit Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

„Wir stehen global vor existenziellen Herausforderungen: Der Schutz von Umwelt und Klima sowie der nachhaltige Umgang mit immer knapper werdenden Ressourcen. Diese sind nur mit innovativen Technologien, wie der Biotechnologie zu lösen“, sagte Minister Rentsch.

Diesen Trend spürt auch die BRAIN AG durch zahlreiche Kooperationsanfragen. Die wohl prominentesten Kooperationen sind die Innovationsallianzen mit den Titeln ZeroCarbon Footprint (ZeroCarbFP) und NatLifE 2020, die bei einem Forschungsvolumen von mehr als 80 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten 9 Jahren mit zusammen 40 Millionen Euro anteilig gefördert werden. „Gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE verfolgen wir in der ZeroCarbFP Allianz das Ziel, Kohlendioxid aus dem Rauchgas von Kraftwerken als Rohstoff für neue Produkte wie Biokunststoffe und Chemieprodukte zu nutzen“, erklärte Zinke. Dieser technische Rohstoff stehe nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung. Die Allianzpartner von NatLifE 2020 verfolgten parallel das Ziel, mit Hilfe der Biotechnologie eine neue Generation natürlicher Wirkstoffe für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie zu entwickeln und konkurrenzfähig auf den Markt zu bringen. „Mit NatLifE 2020 wollen wir einen deutlich erkennbaren Beitrag zur Verbesserung von Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen leisten“, so Zinke weiter.

Die industrielle Biotechnologie und die Vernetzung der Branche ist auch für Rentsch ein Thema: „Mit dem Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt haben wir ein starkes Netzwerk der industriellen Biotechnologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, sagte der Minister. Schrittmacher der weißen Biotechnologie in Hessen sind überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Darüber hinaus gibt es am traditionellen Chemiestandort Hessen zahlreiche Produktionsstätten großer Unternehmen.“

BRAIN AG

Die BRAIN AG gehört in Europa zu den technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen „weißen“ Biotechnologie. Im Rahmen von strategischen Kooperationen identifiziert und entwickelt die BRAIN AG für Industrieunternehmen in der Chemie-, Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelbranche innovative Produkte und Lösungen auf Basis der in der Natur vorhandenen aber bislang unerschlossenen biologischen Lösungen. Die aktiven Produktkomponenten ermittelt die BRAIN AG im unternehmenseigenen „BioArchive“, das zu den umfangreichsten Archiven seiner Art gehört. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1993 ist die BRAIN AG über 80 strategische Kooperationen mit nahezu allen relevanten Akteuren der chemischen Industrie eingegangen. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem BASF, Bayer Schering, Clariant, DSM, Evonik Industries, Henkel, Nutrinova, RWE, Sandoz, Südzucker und Symrise. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 102 hoch qualifizierte Mitarbeiter.

Kontakt: Pressestelle – Wolfgang Harms Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Kaiser-Friedrich-Ring 75, 65185 Wiesbaden Tel 0611 815 2021, Fax 0611 815 2227 Mail: wolfgang.harms@hmwvl.hessen.de www.wirtschaft.hessen.de

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