21. Mai 2021

Alternatives CRISPR-Cas-Tool für die Genom-Editierung

Unsere Wissenschaftler:innen haben eine Non-Cas9-Nuklease zur Genom-Editierung isoliert und daraus ein neuartiges CRISPR-Cas-Tool entwickelt. Was bedeutet das für Kundenprojekte bzw. für unsere eigenen Projekte?

Die Genom-Editierung ermöglicht das gezielte und präzise Einfügen, Löschen oder Verändern im Genom eines lebenden Organismus. Mit dem CRISPR-CAS-System steht dafür ein genetisches Werkzeug mit einer Geschwindigkeit sowie Einfachheit zur Verfügung, das der Wissenschaft bis vor wenigen Jahren vorenthalten war. Leider erschweren Patentstreitigkeiten der verschiedenen Parteien und hohe Kosten den Einsatz der Technologie. Weltweit bewilligte und anhängige IP-Anträge decken die CRISPR-Technologie ab, doch dies meist im Zusammenhang mit den Enzymen Cas9 oder Cpf1.

Um Patentstreitigkeiten und hohen Kosten aus dem Weg zu gehen, haben unsere Wissenschaftler:innen eine Enzym-Alternative zur Cas9 bzw. Cpf1 gesucht und gefunden: eine sogenannte Non-Cas9-Nuklease. Der Entwicklung des neuartigen CRISPR-Cas-Werkzeugs waren Metagenom-Sequenzierungen im großen Umfang sowie ein gezieltes Protein-Engineering vorausgegangen.

Die neuartige CRISPR-assoziierte Nuklease wurde sowohl intern als auch mit Partnern validiert und hat sogenannte DNA-Targeting-Aktivität in ausgewählten Bakterien, Pilzen und Hefen gezeigt. Die Aktivität in Pflanzen wurde ebenfalls gezeigt, eine Validierung steht jedoch noch aus. Genom-Editierungs-Tests für weitere Anwendungsbereiche wie Säugetierzelllinien wurden initiiert und ein erster IP-Antrag zum Schutz unserer Nuklease-Sequenz wurde bereits eingereicht.

Dr. Michael Krohn, Leiter der F&E bei BRAIN Biotech, äußert sich erfreut: "Der Markt für Genome Editierungs-Tools, die auf dem CRISPR-Cas-Mechanismus basieren, ist gerade erst im Entstehen und bietet erhebliche Wachstumschancen. Die von uns entwickelte CRISPR-assoziierte Nuklease gibt uns interne Handlungsfreiheit und wir erforschen derzeit das Potenzial dieses Enzyms über Mikroorganismen und Pflanzen hinaus." Der Molekularbiologe betont außerdem: "Dieser Erfolg ist ein weiterer Beweis für unsere erklärte Mission, wissenschaftliche Durchbrüche zu erreichen. Ich bin auch stolz, dass der Innovationsgeist unserer Wissenschaftler:innen immer wieder neue Projekte mit echten Sprunginnovationen hervorbringt."

„We CRISPR for you“

Was bedeutet die Entwicklung der Nuklease für das Unternehmen bzw. für die Kunden? "Die Technologie kann in vielen unserer Projekte eingesetzt werden, bei denen Mikroorganismen optimiert werden müssen“, erklärt Adriaan Moelker, CEO der BRAIN Biotech AG. „Die von BRAIN entwickelte CRISPR-assoziierte Nuklease ermöglicht uns, die Entwicklung von hocheffizienten Produzentenstämmen sowohl bei unseren eigenen Entwicklungen als auch bei Kundenprojekten zu beschleunigen“, so Moelker weiter.

Neue Technologien zu entwickeln, ist das Herzstück von BRAIN. Ein Enzym wie die neuartige CRISPR-assoziierte Nuklease für eigene und Kundenprojekte einzusetzen, ist naheliegend. Doch auch andere Möglichkeiten der Kommerzialisierung, z.B. Lizenzierungsmodelle, sind denkbar und werden derzeit intern bei BRAIN bewertet.

Besuchen Sie auch unsere CRISPR Webseite.

Diese Seite teilen